V O R T R A G
Dr. Dominik Maschek (University of Oxford)
Dienstag, den 4. Juni 2019 um 18 Uhr c.t
Die Bürgerkriege und das Ende der römischen Republik waren kein stadtrömisches, sondern ein zutiefst italisches Phänomen. In einschlägigen historischen Behandlungen dieser Krisenzeit findet sich nach wie vor die Idee, dass die überwiegende Mehrzahl der namenlosen historischen Akteure, gezwungen von ihren ökonomischen und sozialen Verhältnissen, im Moment der Krise zu reinen Komparsen eines von sehr wenigen echten Protagonisten bevölkerten Schauspiels geworden wäre. Der Vortrag wird versuchen, die zentrale Rolle dieser vermeintlichen Komparsen für die Krise der späten Republik durch eine kombinierte Auswertung von literarischen und archäologischen Quellen neu zu bewerten: Im Zentrum stehen dabei erstens die generationenübergreifenden Auswirkungen von Gewalt und Zerstörung im Mittelmeerraum des 2. und 1. Jhs. v. Chr., mit einem besonderen Fokus auf Italien; zweitens die italische Landwirtschaft und das Thema von Grundbesitz, Subsistenz, Wohlstand und Umverteilung; und drittens die Welt der Städte und des Konsums und der enorme Urbanisierungsschub, dem bestimmte Teile Italiens im 2. und 1. Jh. v. Chr. unterworfen waren.
Gäste sind willkommen!
Ort: Institut für Klassische Archäologie
1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1, Seminarraum 12