Christliches auf spätantik-frühislamischen Textilien aus Ägypten

Projektträger: Institut für Klassische Archäologie

Projektleitung: R. Pillinger

Mitarbeiter: Dr. V. Drbal (Prag)

Finanzierung: Drittmittel

MAK/Wien, Inv. T 8528: Detail eines Vertikalstreifens eines Gewandes mit Adam und Eva nach dem Sündenfall

Seit dem Jahr 2000 befasst sich die Abteilung für Frühchristliche Archäologie mit der Bearbeitung so genannter koptischer Stoffe vor allem in Wiener Sammlungen. An erster Stelle steht hier das Museum für angewandte Kunst, welches heute mit seinen etwa 1208 Stücken eine der weltweit größten Kollektionen besitzt. Den Grundstock dazu bildete neben Schenkungen und weiteren Ankäufen die Sammlung Theodor Grafs. Aus der gleichen Quelle wurde auch das Kunsthistorische Museum gespeist. Als dritte Institution ist die Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek zu nennen. Ebenso besitzt die Höhere Bundeslehranstalt für Mode und Bekleidungstechnik eine stattliche Textilsammlung. Mit allen Genannten gibt es Kooperationen, u. a. in Form von Diplomarbeiten und Dissertationen. Insgesamt liefern diese Monumente nicht nur Aufschluss über die Bekleidung der Spätantike etwa durch zum Teil ganz erhaltene Tuniken, sondern auch über Bestattungssitten und Handelsbeziehungen, Ägypten als Treffpunkt verschiedenster (einheimisch-pharonischer, griechisch-hellenistischer, römischer, byzantinischer, sassanidischer etc.) Kulturen und die religiösen Verhältnisse (vorchristlich, jüdisch, christlich, islamisch etwa). Ebenso sind herstellungstechnische und restauratorische Daten von größtem Interesse. Der Schwerpunkt der Untersuchungen liegt allerdings auf den christlichen Stücken und deren kultur- und geistesgeschichtlicher Auswertung.
Publikationen:

  • A. Lirsch, Drei spätantike Clavusfragmente ägyptischer Herkunft aus der Sammlung Tamerit. Ungedr. Dipl. Wien 2001.
  • R. Pillinger, Elf Stofffragmente mit Inschriften und christlichen Darstellungen im Museum für angewandte Kunst in Wien, MiChA 7 (2001) 35-42.
  • E. Lässig, Ein Tunikafragment mit zwei Clavi, Halsausschnittborte und Orbiculus im Museum für angewandte Kunst in Wien (MAK Inv.-Nr. T 689), MiChA 8 (2002) 9-17.
  • Chr. Pflegerl, Ein koptischer Stoff aus der Papyrussammlung der ÖNB (T 34). Ungedr. Dipl. Wien 2002.
  • R. Pillinger, Gewandfragment mit menschlichen Figuren und anderen Darstellungen im Museum für angewandte Kunst in Wien. Versuch einer ikonographischen Deutung, MiChA 8 (2002) 18-31.
  • U. Horak - E. Lässig, Nimbierte Personen auf sog. koptischen Textilien im Museum für angewandte Kunst in Wien (MAK), MiChA 9 (2003) 65-79.
  • E. Lässig, Sogenannte Oranten auf koptischen (spätantik-frühislamischen) Textilien aus Ägypten (eine Auswahl). Ungedr. Dipl. Wien 2003.
  • Chr. Pflegerl, Eine spätantike Ärmelborte der Sammlung Tamerit (T34) in der Papyrussammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, MiChA 9 (2003) 48-56.
  • I. Szabolsc, Untersuchungen an einem bunten Orbiculus der Sammlung Tamerit (Inv.-Nr. T 53). Ungedr. Dipl. Wien 2003.  
  • E. Lässig, Clavusfragment mit Menschendarstellungen im Museum für angewandte Kunst in Wien (MAK) T 9560, in: H. Harrauer - R. Pintaudi (Hg.), Gedenkschrift für U. Horak (Papyrologica Florentina 34). Firenze 2004, 417-421.
  • R. Pillinger, Die Textilkunst der frühen Christen gezeigt am Beispiel der Funde aus Ägypten, in: H. Harrauer - R. Pintaudi (Hg.), Gedenkschrift U. Horak (Papyrologica Florentina 34). Firenze 2004, 429-435.
  • Dies., Die Kleidung der frühen Christen an Hand von Originalfunden und Ikonographie, Wiener Humanistische Blätter 46 (2004) 26-46.
  • Dies., Klassische Antike in christlicher Deutung gezeigt an Hand ausgewählter Textilien im Wiener Museum für angewandte Kunst (MAK), in: Vis imaginum, Festschrift für E. Walde, Innsbruck 2005, 342-348.
  • I. Szabolsc, Untersuchungen von Farbstoffen und Färbemethoden zu spätantiken Stoffen, MiChA 11 (2005) 63-86.
  • S. Bilek, Eine Josefwirkerei im Nordböhmischen Museum in Liberec, Tschechische Republik. Ungedr. Dipl. Wien 2006.
  • A. Lirsch, Textilien aus spätantiker, frühislamischer und islamischer Zeit in der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums Wien, MiChA 12  (2006) 36-55.
  • R. Pillinger,  Das nackte Jesuskind, in: E. Christof - G. Koiner - M. Lehner - E. Pochmarski (Ed.), Festschrift für G. Schwarz (VdlG 8). Graz 2007, 309-313.
  • B. Bock, Der Kreuznimbus auf so genannten koptischen Stoffen, Ungedr. Dipl. Wien 2008.
  • E. Lässig, Musik und Tanz auf spätantiken Textilien aus Ägypten. Eine kunst- und kulturhistorische Studie. Ungedr. Diss. 2008.
  • H. Schmid, Der Trauben naschende Hase auf Textilien spätantik-frühislamischer Zeit. Ungedr. Dipl. Wien 2008.
  • R. Pillinger, So genannte neutestamentliche Apokryphen auf spätantiken Textilien, in: H. Grieser- A. Merkt (Hg.), Volksglaube im antiken Christentum = Festschrift für Th. Baumeister, Darmstadt 2009, 265–274.
  • E. Lässig, Tanz auf spätantiken Textilien aus Ägypten, MiChA 17 (2011) 51-76.
  • G. Jaksch, Ausgewählte Pflanzendarstellungen auf Textilien des spätantiken Ägypten. Ungedr. Dipl. 2012.
  • E. Lässig, Musikinstrumente auf spätantiken Textilien aus Ägypten, MiChA  18 (2013) 33-60.
  • E. von Dellemann, Der Schleier in der frühchristlichen Kunst. Ungedr. Masterarbeit Wien 2013.
  • R. Pillinger, The So-called „Constantinian“ Monogram on Late antique Textiles. In: Niš i Vizantija 12 (2014)71 – 76.        

  • Dies., Bibelrezeption auf spätantiken Textilien, MiChA 20 (2014) 51 – 74.
  • M. Eichinger-Wurth, Ein spätantikes Kinderkleid aus Ägypten in der Sammlung der Mode- und Kunstschule Herbststraße in Wien. ungedr. Masterarbeit Wien 2018.
  • R. J. Pillinger, Curriculum vitae eines altchristlichen Vorhangs aus der Sammlung Theodor Grafs. MiChA 27 (2021) 111–118.

 

Univ. Prof. i. R. Dr. R. Pillinger (Tel.: 0043 664 2329515)

E-mail: Renate.Pillinger@univie.ac.at