Reassessing Roman Impact: Geographies of Power and Domination in the Roman West and Beyond

V O R T R A G - hybrid (SE 12)

Andrew Lawrence (Universität Bern)

Di, 22. November 2022, 18 Uhr s. t.

H Y B R I D - V O R T R A G

Andrew Lawrence (Universität Bern)

Di, 22. November 2022, 18 Uhr s. t.

Ausgangspunkt für Forschungen zum römischen Imperialismus und zu den dadurch ausgelösten Reaktionen der unterworfenen Gesellschaften bilden oftmals historisch belegte Episoden. Doch die tiefgreifenden soziopolitischen Veränderungen der jeweiligen Gebiete sind nicht nur mit den schriftlich überlieferten Ereignissen in Zusammenhang zu sehen, sondern sollten auch im Rahmen von längerfristigen Transformationsprozessen untersucht werden. Der römische «Impact» begann somit nicht erst mit der Eroberung eines bestimmten Gebiets, sondern setzte womöglich bereits Jahrzehnte zuvor ein und rief zudem ein breites Spektrum an Reaktionen verschiedener lokaler Gruppierungen hervor.Um diese asynchronen und multidimensionalen Abläufe zu verstehen, wird im Rahmen dieses Vortrags einerseits ein neues theoretisches Konzept vorgestellt und andererseits das methodische Vorgehen, wie die Folgen des römischen Imperialismus untersucht werden können, anhand von Fallbeispielen präsentiert. Aus theoretischer Sicht wird mit den aus der Soziologie entlehnten Konzepten «Macht» und «Herrschaft» gearbeitet. «Macht» wird hier als die ständig wachsende und stetige Rekonfiguration des politischen Einflusses auf die lokalen Gesellschaften und zwischen ihnen verstanden; «Herrschaft» ist dann die institutionalisierte und stabilisierte Verwaltung Roms über eine oder mehrere dieser politischen Einheiten.Methodologisch arbeitet das Projekt mit einer Datenbank von ausgewählten Siedlungskammern, die ihrerseits aus einzelnen Siedlungen bestehen. Diese wird aus der Literatur und bereits vorhandenen Datenbanken gespeist. Ziel des Projekts ist es, zu analysieren, wann, wie und warum der römische Einfluss die Siedlungslandschaften der vor- und pararömischen Gesellschaften des römischen Westens zwischen 200 v. und 200 n. Chr. verändert hat. Weitere Untersuchungen betreffen die Fragestellung, ob eine zugrundeliegende Strategie seitens Roms in den transformierten Siedlungsmustern erkannt werden kann.Der Vortrag gibt einen Einblick in die laufenden Arbeiten sowie in die Herausforderungen eines Projektes, das mit grösseren und heterogenen Datenmengen arbeitet.


Link zum Vortrag (wird um 17:50 h aktiviert)

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