Ass. Prof. Dr. Petros Dintsis

Lebenslauf

1949

in Griechenland geboren, Gymnasium und Matura in Griechenland.

1969

Beginn des Studiums der Klassischen Archäologie und Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte und Kunstgeschichte an der Universität Innbruck.

ab 1970/71

Studium an der Universität Wien: Klasssische Archäologie mit besonderer Berücksichtigung der Feldarchäologie, weiters Alte Geschichte, Kunstgeschichte, Numismatik und Byzantinistik.

1971 und 1972

Grabungen auf dem Pfaffenberg bei Carnuntum und auf dem Magdalensberg in Kärnten.

1972 bis 1977

Mitglied des Grabungsteams des Österreichischen Archäologischen Institutes Sektion Griechenland in Aigeira.

Studienaufenthalte in London, Rom, Saloniki und Athen.

1976 bis 1979

Stipendiat des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung. Die Dissertation: "Untersuchungen zu den hellenistischen Helmtypen" wurde 1986 beim Verlag G. Bretschneider in Rom gedruckt und vom griechischen Kriegsmuseum in Athen ausgezeichnet.

1983 bis 1990

Univ.-Assistent am Institut für Byzantinistik und Neogräzistik.

seit 1990

Univ.-Assistent am Institut für Klassische Archäologie.

seit 1995

Ass. Prof.

 

Forschungsschwerpunkte

Untersuchungen zu den antiken Waffen - mit besonderer Berücksichtigung der hellenistischen Zeit.
Dieses Projekt, das auf meiner im Jahr 1982 erschienenen Dissertation "Untersuchungen zu den hellenistischen Helmtypen", die 1986 im Verlag Bretschneider in Rom publiziert wurde basiert, verfolgt das Ziel, eine chronologische Typologie sowie Ursprung und Entwicklung der Waffen zu erstellen. Das diachronische Vorgehen wird gleichzeitig durch eine synchronische Betrachtungsweise ergänzt, die die gemeinsamen Merkmale und Einflüsse der Waffen - besonders zur Zeit des Hellenismus - darstellt. Weiters wird der Versuch unternommen, auch in diesem Rahmen soziopolitische Aspekte zu eruieren und wo es möglich ist, sie zu interpretieren.

Vergleichende Studien zu Kulten und Heiligtümern in der antiken griechischen Welt.
Hier geht es um das Erfassen von Kultdenkmälern und ihrer Fundorte und um das Abstecken und Definieren von Kultlandschaften, die uns die Verbreitung und Rezeption von Kulten verdeutlichen. Darüberhinaus werden vergleichende Studien an Heiligtümern und Kulten im antiken Griechenland und seinen Kolonien (im Norden, Osten und Westen) durchgeführt und es wird auch der Frage nach der Religiösität und dem Glauben der Bewohner einer bestimmten Landschaft nachgegangen.

Die Antike und ihre Rezeption als ideologischer Faktor im neugriechischen Staat.
In diesem Projekt werden verschiedene Aspekte der bewußten Aufnahme ausgewählter Kultur- und Ideengüter der griechischen Antike und ihre Ideologisierung in der griechis'hen Geseilschaft untersucht. Die Aufnahme erfolgt nur von einzeln en Gruppen oder Klassen, wobei das zu Rezipierende konfrontiert wird mit den ideologisch-künstlerischerl Bedürfnissen, mit weitanschaulichen und ästhetischen Interessen und besonders mit der politisch-moralischen Überzeugung der rezipierenden Gruppe oder Klasse. Es gilt hier, den Vorbildcharakter der Vergangenheit und ihre Idealisierung zu erforschen und weiters auch die Tatsache, daß die Vergangenheit als Norm für die Gesellschaft erhoben wurde. Als Quelle der Untersuchungen fungieren Denkmäler im Bereich der Architektur und Kunst, die antike Elemente rezipieren, weiters Symbole, Begriffe und Mythen, die aus der Zeit der Antike in die griechische Gegenwart projeziert wurden. Als Ergebnis all dessen soll die Art und Intensität der Rezeption von Antike festgestellt werden, um daraus sozialpolitische und ideologische Schlüsse für die griechische Gesellschaft des 19. und 20. Jhs. ziehen zu können.

Neugriechische Denkmäler als Träger von Ideologien.
Es handelt sich hier um eine detaillierte Auseinandersetzung mit den Denkmälern und Denkmalsbewegungen des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem Ziel, einen Beitrag zur Sozialgeschichte der nationalen idee und zur Erhellung der sozialpolitischen und ideologischen Strukturen der griechischen Gesellschaft zu leisten. Dabei werden Fragen nach dem Urheber und dem Auftraggeber eines solchen Denkmals untersucht, weiters nach dem Inhalt und lkonogra'phie, Ort, Zeitpunkt und Anlaß der Denkmalsetzung und den damit verbundenen Feierlichkeiten und Jubiläen und nicht zuletzt auch nach den Reaktionen der Adressaten. Daraus werden die Kraft und die Bedeutung des Mediums Denkmal als eines "Transportmittels" von ideologischen Inhalten und seine immense Bedeutung als Geschichtsquelle für die Erforschung und Analyse der politischen und sozialen Strukturen Griechenlands und auch der Kunsttendenzen und Förderungsmechanismen ersichtlich.

(Stand 2013)