Des Königs bunte Ochsen. Human-Animal Studies und ihr Potenzial für die ägäische Archäologie

V O R T R A G

Mag. Dr. Jörg Weilhartner (Universität Salzburg)

Dienstag, den 14. Jänner 2020 um 18 Uhr c.t.

Die Human-Animal Studies sind ein vergleichsweise junges, interdisziplinäres Forschungsfeld, das sich zum Ziel gesetzt hat, die facettenreichen Beziehungen zwischen Menschen und Tieren zu ergründen. Tiere werden dabei nicht als (Studien-)Objekte betrachtet oder auf ihren symbolischen Wert reduziert, sondern als Individuen mit eigenen Empfindungen und selbstständiger Handlungsautonomie bzw. Wirkungsmacht (engl. agency) wahrgenommen.

Die Beschäftigung mit der Tierwelt ist seit jeher immanenter Bestandteil der ägäischen Archäologie. Mit der Erforschung von Mensch-Tier-Verhältnissen unter dem alternativen Blickwinkel des handelnden Tieres lassen sich jedoch neue Einblicke hinsichtlich des Sozialgefüges menschlichen und tierlichen Zusammenlebens gewinnen.

Im Rahmen dieses Vortrags sollen die Möglichkeiten und Grenzen der Human-Animal Studies für die ägäische Archäologie exemplarisch dargelegt werden, indem der Stellenwert des Rindes in der spätbronzezeitlichen minoischen wie mykenischen Kultur und Gesellschaft näher beleuchtet wird. Im Zentrum stehen die Interaktion zwischen Mensch und Rind sowie die Verflechtung ihrer Lebensformen. Dabei werden die materielle Sachkultur, bildliche Darstellungen, archäozoologisches Material und schriftliche Hinterlassenschaften gleichermaßen berücksichtigt.

 

Mag. Dr. Jörg Weilhartner (Universität Salzburg)

Dienstag, den 14. Jänner 2020 um 18 Uhr c.t.

Ort: Institut für Klassische Archäologie  

1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1, Seminarraum 12  

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