V O R T R A G – vor Ort (SE 12)
Die, 3. Dezember 2024, um 18 Uhr s. t.
Michael Heinzelmann (Archäologisches Institut, Universität zu Köln)
Die antike Stadt Elusa war das administrative, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der Negev-Wüste, die in der Spätantike eine prosperierende Agrar- und Siedlungslandschaft war. Hervorgegangen aus einem nabatäischen Karawanenstützpunkt auf der Weihrauchstraße entwickelte sich Elusa trotz widriger Umweltbedingungen ab der Kaiserzeit zu einer blühenden Stadt mit Theater, Thermen, Säulenstraßen, Kirchen und eigenem Bischofssitz. Seit 2014 untersucht das Archäologische Institut Köln die Stadt und ihr Umland mit einem multi-disziplinären Forschungsansatz, darunter Fernerkundung, Surveys, geophysikalische Prospektionen und Ausgrabungen. Inzwischen konnten weitreichende Einblicke in die Struktur und langfristige Entwicklung der Stadt gewonnen werden. Zugleich gelang der Nachweis eines bislang unbeachteten Landwirtschaftssystems, das offenbar die Grundlage für die jahrhundertelange Prosperität der Wüstenstadt bildete.
Kontakt: Günther Schörner