Kykladische Ikonographie oder minoische Provinzkunst? Zum Charakter der Wandmalereien auf Thera, Melos und Kea in der frühen Spätbronzezeit

V O R T R A G – vor Ort (SE 12)

Fritz Blakolmer

Die, 21. Jänner 2025, um 18 Uhr s. t.

V O R T R A G – vor Ort (SE 12)

Die, 21. Jänner 2025, um 18 Uhr s. t.

Fritz Blakolmer

Die von lokalen Malern hergestellten Wandbilder von Akrotiri auf Thera sowie auch Phylakopi auf Melos und Agia Irini auf Kea erlauben uns heute grundlegende Einblicke in die ‚Minoisierung‘ der Kykladen auf dem Sektor der Ikonographie während der Periode SK I/SM IA (17.–16. Jh. v.u.Z.). Beobachtungen zu Stil, ikonographischen Motiven, Kompositionsweise und Bildsemantik ermöglichen eine alternative Sichtweise auf die gut erhaltenen Wandmalereien von Thera. Diese sind keineswegs Ausdruck einer eigenständigen kykladischen Ikonographie, wie teils angenommen wurde, sollten aber auch nicht als typisch für die Bildkunst des neopalatialen Kreta betrachtet werden. Obwohl grundsätzlich an minoischen Vorbildern orientiert, lassen sich zahlreiche nicht-minoische Elemente, individuelle Abweichungen in der Verwendung ikonographischer Formeln und Mißverständnisse im Umgang mit minoischen Bildvorlagen erkennen, die uns eine Annäherung an den ‚minoisierenden‘ Zugang kykladischer Maler an die Bildkunst Kretas erlauben.

Kontakt: Fritz Blakolmer


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Affen-Fresko aus Raum B6, Akrotiri, Thera (nach N. Marinatos, Art and Religion in Thera, Athen 1984, 115 Abb. 81)