H A U S K O L L O Q U I U M
Dr. Anastasia Meintani (Universität Wien)
Dienstag, 26. Juni 2018 um 18 Uhr c.t.
im Seminarraum 12 des Instituts für Klassische Archäologie
1190 Wien, Franz-Klein-Gasse 1, 1. Stock
Grotesk-Statuetten waren im Hellenismus und in der Kaiserzeit erstaunlicherweise à la mode. In der archäologischen Forschung fand der hässliche, missgestaltete und verzerrte Körper nur wenig Beachtung. Im Mittelpunkt des Interesses stand traditionell der nackte schöne Körper.
Den Grotesk-Statuetten wurden verschiedene Funktionen zugeschrieben, für ihre Interpretation unterschiedliche theoretische Ansätze aufgeboten. Allen Thesen liegt die Annahme zugrunde, dass diese Artefakte wie auch die Dargestellten selbst (Angehörige sozialer Randgruppen und Missgestaltete) in der Antike tout court pejorativ bewertet wurden. Im Vortrag wird gezeigt werden, dass man der Diversität der Groteskfiguren mit einer einzelnen Theorie kaum gerecht wird und dass diesen Figuren durchaus eine positive Deutung zuerkannt werden kann.