Antike und moderne Inschriften. Der Gelehrte Paul Stern (1888–1944) und sein annotiertes Exemplar von Wilhelm Kleins „Die griechischen Vasen mit Meistersignaturen“

V O R T R A G – hybrid (SE 12 / ZOOM)

Georg Gerleigner (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)

Di, 20. Juni 2023, 18 Uhr s. t.

V O R T R A G – hybrid (SE 12 / ZOOM)

Georg Gerleigner
(Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Institut für Klassische Archäologie)

Di, 20. Juni 2023, 18 Uhr s. t.

An griechischen Vasenschriften wie auch an der Geschichte ihrer Erforschung interessiert, erwarb der Vortragende vor zwei Jahren antiquarisch ein Exemplar der zweiten Auflage von Wilhelm Kleins wichtigem Werk „Die griechischen Vasen mit Meistersignaturen“ (Wien 1887) voller handschriftlicher Ergänzungen und Kommentare. Wie sich herausstellte, lassen sich diese Annotationen auf den Leipziger Gelehrten Paul Stern (1888–1944), aus dessen Besitz das Buch stammt, und dessen Freund, den Archäologen Hans Nachod (1885–1958), zurückführen, die beide vom NS-Staat verfolgt wurden – während Hans Nachod nach New York flüchten konnte, wurde Paul Stern 1944 in Auschwitz ermordet.
Der Vortrag, der sich zwischen den Feldern Wissenschaftsgeschichte und Provenienzforschung bewegt, stellt die ersten Ergebnisse der Nachforschungen zur wechselvollen Geschichte des Buchexemplars vor. Er beschäftigt sich dabei auch mit der wissenschaftlichen Bedeutung der Annotationen vor dem Hintergrund der wissenschaftsgeschichtlichen Stellung von Kleins Werk und den Lebensgeschichten dieser zumindest in den Klassischen Altertumswissenschaften weitestgehend vergessenen Gelehrten.


Link zum Vortrag (wird um 17:50 h aktiviert)

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