Exkursion Ravenna 2020

Trotz der COVID-19-Pandemie konnte unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Basema Hamarneh und Univ.-Ass. Dr. Davide Bianchi von 14. bis 20. September 2020 eine Exkursion nach Ravenna unternommen werden. Im Fokus lagen die einzigartigen frühchristlich-byzantinischen Monumente von Ravenna und Bologna, welche die Beziehung zwischen Byzanz und den Ostgoten in der Spätantike widerspiegeln.

Die Organisation einer Exkursion in der Zeit einer Pandemie stellte eine große Herausforderung dar. Ursprünglich wurde die Besichtigung von Rimini als Teil der Reise eingeplant, dies musste jedoch aus situationsbedingten Gründen abgesagt werden. Die strikten Maßnahmen forderten sowohl von den Lehrenden als auch von den Studierenden schon während der Vorbereitungszeit viel Flexibilität. So wurde das Programm mit großer Sorgfalt für jeden einzelnen Tag geplant, sodass es vor Ort problemlos durchgeführt werden konnte. Das relativ kleine Zentrum von Ravenna eignete sich perfekt für täglich stattfindende, kurze Expeditionen zu den Denkmälern, die zu Fuß leicht erreichbar waren. Dadurch konnte das Benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel weitgehend vermieden und das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus vermindert werden.

Die Monumente und Museen konnten nur mit MNS-Masken und nach dem mittlerweile gewohnten Desinfizieren der Hände betreten werden. Besichtigt wurden die Basiliken St. Vitale, St. Apollinare Nuovo und Spirito Santo, ferner das Mausoleum der Galla Placidia, der sog. Palast Theoderichs, sein Mausoleum, die frühbyzantinische Domus dei Tappeti di Pietra, das Baptisterium der Orthodoxen und der Arianer sowie das Nationalmuseum und das Erzbischöfliche Museum. Darüber hinaus wurde die Exkursion durch zwei Tagesausflüge bereichert. In Classe, dem antiken Hafen von Ravenna, wurden die Basilika St. Apollinare und das Museo della Città e del Territorio erkundet. In Bologna wurde der Fokus erweitert, sodass nicht nur die spätantiken Kirchen wie Santo Stefano und San Petronio besichtigt wurden, sondern auch eine Replik der mittelalterlichen Anastasis-Rotunde des Grabes Christi.

Bei der Vorbereitung auf die Exkursion wurden einzelne Referatsthemen zu den oben erwähnten Bauten aufgeteilt. Die Studierenden haben zum jeweiligen Thema Monument-Cards mit den wichtigsten Eckdaten und einer kurzen Beschreibung, sowie eine Präsentation vorbereitet. Abschließend wurde ein Dossier für alle Teilnehmer zur Verfügung gestellt, welches als Hilfsmittel während der Besichtigung diente.

Die Referate wurden meistens vor dem Eintritt gehalten, da aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen während der Pandemie nur ein begrenzter Zeitraum innerhalb der Bauten verbracht werden durfte. In den Kirchen und Museen wurde der Fokus auf aktives Lernen gelegt, so wurden die Studierenden beauftragt, die Mosaiken, Sarkophage, Kapitelle und andere Bauglieder zu beschreiben. Die Gebäudegrundrisse, Architekturelemente und Mosaikausstattungen wurden im Detail studiert, von den Teilnehmenden der Exkursionsgruppe verglichen, und ihre Bedeutung diskutiert. Ravenna bietet einen großen Reichtum an spätantiken Inschriften, welche in Form einer Übung gemeinsam von den Lehrenden und Studierenden gelesen, übersetzt und besprochen wurden. Basierend auf dem erlernten Wissen konnten weitere Diskussion über die historische Bedeutung der Monumente und der Stadt selbst geführt werden.