Frühchristliche Denkmäler im Land der Thraker
Vom 9.–20. Mai 2016 fand fand unter der Leitung von Frau Univ.-Prof. Dr. Renate Pillinger erstmals eine Exkursion des Instituts für Klassische Archäologie zu den frühchristlichen Denkmälern im Bereich des heutigen Bulgarien statt.
1. Tag: Am 9. Mai besuchten wir gleich nach unserer Ankunft in Sofija das Nationale Archäologische Museum im Gebäude der großen Moschee, um uns so einen ersten Einblick in die überreichen Kulturdenkmäler dieser vergleichsweise wenig bekannten Region Osteuropas zu verschaffen. Danach ging es quer durch die wichtigsten Monumente des Stadtzentrums des antiken Serdica (z.B. die Rotunde des Hl. Georg) zu den neuen Ausgrabungen unter dem Maria Luiza Boulevard.
2. Tag: Am 10. Mai standen u.a. die Universität Sv. Kliment Ohridski, die Bulgarische Akademie der Wissenschaften (BAN) und die Alexander Nevski-Kathedrale des bulgarischen Patriarchen mit dem Ikonenmuseum in ihrer Krypta am Programm. Den Höhepunkt bildete allerdings der Besuch der Sophienkirche Sv. Sofija, der Hl. Weisheit, die auch der heutigen Stadt den Namen gab. Sie ist einer der ältesten Kirchenbauten Europas mit Mosaiken aus der ersten Hälfte des 4. Jhs. innerhalb einer Nekropole mit vielen bemalten Gräbern. Diese Kirche wurde mehrmals umgebaut und war wahrscheinlich im Jahr 343 auch Schauplatz des Konzils von Serdica mit 316 Bischöfen aus Europa, Kleinasien und Afrika.
Am Nachmittag ging es zur Kirche von Bojana, die mit ihren mittelalterlichen Fresken auch zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Nicht weit davon entfernt ist das Nationale Historische Museum, das wichtige frühchristliche Denkmäler aus dem ganzen Land beherbergt.
3. Tag: Am 11. Mai fuhren wir nach Kjustendil, dem antiken Pautalia, wo seit 2015 am Hissarlăk eine frühchristliche Basilika freigelegt wird, deren Synthronon wir kurzfristig nicht klerikal besiedelten.
Nach einer kurzen Station im Rila-Kloster, in das sich offensichtlich auch ein falscher Mönch eingeschlichen hat, landeten wir in Sandanski, wo wir am
4. Tag (12. Mai) etliche frühchristliche Kirchen und das Museum besuchten. Den Nachmittag verbrachten wir im malerischen Melnik und im Roženski-Kloster.
5. und 6. Tag: Der 13. Mai führte uns zunächst zu den alt- und neutestamentlichen Wandmalereien aus der ersten Hälfte des 6. Jhs. in der sog. Roten Kirche von Peruštica und schließlich nach Plovdiv, dem antiken Philippopolis, das 2019 Kulturhauptstadt Europas sein wird.
Nach den vielen frühchristlichen Monumenten in der Stadt und am 14. Mai im Museum (dort befindet sich auch das prächtige Mosaik der antiken Synagoge) besuchten wir noch das Bačkovo-Kloster.
7. und 8. Tag: Am 15. Mai war Diocletianopolis, das heutige Hissarja, die erste Station, danach Stara Zagora, das antike Augusta Traiana, das wir am 16. Mai studierten, um schließlich in Silistra, dem antiken Durostorum, zu landen.
9. Tag: Die erste Anlaufstelle am 17. Mai war dort die Kirche Peter und Paul mit den Reliquien des Hl. Dasius. Danach ging es ins Museum und zu dem berühmten bemalten Grab. Abends erreichten wir noch Varna, das antike Odessos, wo wir zunächst das reichhaltige archäologische Museum besuchten.
10. Tag: Am 18. Mai machten wir einen Ausflug nach Pomorie, in die Welt der Thraker, um dann nach Burgas und Nessebăr zu fahren.
11. Tag: Am 19. Mai besuchten wir noch rasch das Naturphänomen sog. "Steinerner Wald", um uns dann mit der einzigartigen Kirche am Džanavar tepe und dem Ensemble auf Kap Sveti Atanas bei Bjala wieder der Welt des Frühchristentums zuzuwenden.
12. Tag: Am 20. Mai erfolgte der Rückflug nach Wien – mit vielen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck.
An allen genannten Orten konsultierten wir die Fachkollegen (Dr. Svetla Petrova, Prof. Dr. Vanja Popova, Bissera Tomova, Gallina Grozdanova, Alexandăr Stanev in Sofija; Miroslava Taskova in Kjustendil; Dir. Vlado Petkov und Dr. Hristina Zoneva in Sandanski; Prof. Dr. Ivo Topalilov in Plovdiv; Mariana Minokova und Dimităr Jankov in Stara Zagora; Dr. Georgi Atanassov in Silistra; Dr. Alexandăr Minčev und Dr. Vassil Tenekedžiev in Varna), die uns jeweils über die neuesten Ausgrabungen und Forschungsergebnisse informierten.
Ein ganz besonderer Dank ergeht an Mag. Veneta Tabakov-Vassilev vom Reisebüro Intervega Reisen für die perfekte Organisation und unsere bulgarische Reiseleitung vor Ort, Frau Snežana Dreneva-Tasseva, die uns nicht nur ausgezeichnet geführt, sondern auch in allen schwierigen Situationen ein unentbehrlicher Beistand war.
ДОВИЖДАНЕ В БЪЛГАРИЯ
[Aufwiedersehen in Bulgarien]!