Neue Erkenntnisse zu Produktions- und Distributions­netzwerken im Territorium von Nicopolis ad Istrum (Moesia Inferior/Thracia, Nordbulgarien)

V O R T R A G – SR 12

Lina Diers (ÖAW-ÖAI)

Die, 10. Juni 2025, um 18 Uhr s. t.

V O R T R A G – SR 12

Die, 10. Juni 2025, um 18 Uhr s. t.

Lina Diers (ÖAW-ÖAI)

Das Territorium der strategisch wichtig zwischen Donau und Stara Planina gelegenen trajanischen Neugründung Nicopolis ad Istrum im heutigen zentralen Nordbulgarien, welches bis ins späte 2. Jahrhundert n. Chr. wohl zur Provinz Thracia, danach zu Moesia Inferior gehörte, ist seit langem als Heimat der lokal und regional bedeutenden Keramikproduktionszentren von Varbovski Livadi, Pavlikeni, Butovo, und Hotnitsa bekannt.
Während Existenz und allgemeine Charakteristika dieser Produktionszentren gut etabliert sind, konnten die detaillierte Abgrenzung des jeweiligen Produktionsspektrums und die Funktionsweise der Distributionsnetzwerke bisher nicht näher beleuchtet werden.
Um diesem Desiderat beizukommen, wurde in den vergangenen drei Jahren am Österreichischen Archäologischen Institut im Rahmen eines FWF-Projektes red slip ware und cooking ware aus den genannten Produktionszentren sowie aus den zwei städtischen Zentren der Region und vier über das gesamte Territorium verteilten ländlichen Siedlungen unterschiedlichen Charakters umfassend untersucht. Der Vortrag bietet einen Überblick über die Produktionszentren, ihre Repertoires und Besonderheiten und präsentiert erste Ergebnisse der archäometrischen Analysen, die bereits weitgehend zum Verständnis der wirtschaftlichen und transportrelevanten Systeme in der Region beitragen.

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