Abteilung für Frühchristliche Archäologie

Am 9. August 1991 wurde am Institut für Klassische Archäologie der Universität Wien eine eigene Abteilung für Frühchristliche Archäologie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Renate Pillinger eingerichtet.

Die Frühchristliche Archäologie befasst sich mit der materiellen Hinterlassenschaft des christlichen Altertums von den Anfängen bis in die Zeit des Bilderstreits im 8. Jahrhundert. Dabei ist auch die gleichzeitige nichtchristliche Überlieferung (der Spätantike) heranzuziehen. Methodisch ist das Fach besonders mit der Klassischen Archäologie und der Kunstgeschichte verbunden. Ebenso unabdingbar sind aber die Alte Kirchengeschichte, die Patristik, Judaistik, Byzantinistik und Historische Archäologie.

Geographisch umfasst die Frühchristliche Archäologie vor allem die Länder des Mittelmeerraumes, speziell in Wien aber auch den frühbyzantinischen Osten.

Außerdem sind derzeit 2 Masterarbeiten in Bearbeitung.

In der Forschung wird in Zusammenarbeit vor allem mit der Forschungsgruppe Antike Religion der Abteilung Altertumswissenschaften des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI), an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, besonders auf Ost- und Südosteuropa und Ephesos Bedacht genommen.

Seit 1995 gibt die Abteilung gemeinsam mit der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und dem Verein zur Förderung der Christlichen Archäologie Österreichs eine eigene Zeitschrift mit dem Titel Mitteilungen zur Christlichen Archäologie heraus. 

 

Außerdem betreut sie eine Reihe von Ausgrabungs- und Forschungsprojekten im In- und Ausland:

 

Forschungsarchiv der Abteilung für Frühchristliche Archäologie

Eine Habilitation, zwei FWF-Projekte und drei noch ungedruckte Dissertationen (Asamer, Laubenberger und Rasmussen) ergaben eine quasi vollständige Datenbank zu den römischen Zwischengoldgläsern, welche laufend aktualisiert und für anfallende Publikationen verwendet wird. Es handelt sich dabei um mehr als 500 Objekte mit ambivalenten (Porträt-), sog. heidnischen (etwa mythologischen), jüdischen und christlichen Darstellungen (Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament, Christus- und Heiligenbildern) sowie Inschriften.

Aus einem FWF-Projekt über die spätantik-frühchristlichen Mosaike in Bulgarien resultieren Dokumentationen vor allem zur Stadt Sandanski und ihrer Umgebung, welche auch eine gute Bilddatenbank umfassen.

Zu einer seit 1996 in Bearbeitung befindlichen spätantiken Höhlenkirche, der Paulusgrotte, in Ephesos gibt es eine Grabungsdokumentation (Grundriss, Schnitt und Aufriss) sowie maßstabgetreue Aufnahmen der mehr als 300 Graffiti und Inschriften auf Plastikfolie.

Dazu kommt die Organisiation größerer und kleinerer internationaler Symposien.

Publikationen siehe Publikationsliste Univ.-Prof. Dr. Renate Pillinger und die oben genannten Forschungsprojekte.

E-Mail: renate.pillinger@univie.ac.at

In der Lehre wird jedes Semester durch mindestens acht Wochenstunden ein volles Studienprogramm zur Frühchristlichen Archäologie jeweils in Form von Vorlesungen, Seminaren, Proseminaren, interdisziplinären Forschungsseminaren, Übungen, Privatissima und Praktika sowie Exkursionen angeboten.