"Welcome to Jordan"

Ein kurzer Bericht der Studierenden über die Lehrgrabung 2023 in Jordanien

Als wir am Abend des 4. September 2023 in Amman gelandet sind, waren wir müde, aber schon sehr aufgeregt. Bei unserer Ankunft in unserem Haus in Madaba, das eine halbe Stunde entfernt von der Hauptstadt liegt, wurden wir von dem restlichen Team mit frisch gekochtem Abendessen begrüßt. Unsere Unterkunft bestand aus einem dreistöckigen Haus mit einer großen Dachterrasse, die eine Aussicht auf die gesamte Stadt, die große Moschee und die Johanneskirche im nahen Stadtzentrum bot. Den ersten Tag verbrachten wir in Madaba, um uns umzusehen und die Stadt näher kennenzulernen, wobei wir unter anderem auch die St. Georgs-Kirche besucht haben, in der man auf einem Fußbodenmosaik die früheste bekannte kartographische Darstellung Jerusalems und des Heiligen Landes findet.


Steine, Staub und Sonne sollten uns in den kommenden Grabungswochen erwarten. Die Tage begannen stets mit dem ersten Gesang des Muezzins, danach ging es im Morgengrauen mit zwei Autos zur Grabungsfläche. Diese befindet sich in al-Jumayil unweit der archäologischen Stätte Umm ar-Rasas, welche uns durch die dortigen Kirchen ein interessantes Vergleichsbeispiel für unsere Grabungsfläche bietet. Ziel der diesjährigen Kampagne war es, das gesamte Kirchenschiff freizulegen, um dort hoffentlich auf ein Fußbodenmosaik zu stoßen. Unterstützt wurden wir dabei von sieben lokalen Arbeitern, die sowohl für Tee als auch Motivation und Unterhaltung während der Arbeit sorgten.

Neben der eigentlichen Grabungsarbeit war es auch von Bedeutung, die Funde der Fläche zu dokumentieren, weswegen wir uns abwechselnd intensiv mit den Funden auseinandergesetzt haben. Dabei haben wir Keramik gewaschen und Profilzeichnung geübt und erfolgreich geschafft, weiters war die Fotodokumentation und Beschreibung dieser ein essenzieller Teil dieser Arbeit. Auf der Fläche wurde uns der Umgang mit dem Tachymeter beigebracht, sowie die Beschreibung von SEs (Stratigrafischen Einheiten), und die Anfertigung von Berichten für das Grabungstagebuch. Außerdem erstellten wir Dokumentationsfotos und Modelle für SFMs (Structure from Motion).

Unser freier Freitag wurde dann stets für Ausflüge genutzt. Der erste Trip führte uns nach Petra, wo wir sogar zwei Tage verbringen konnten, um diese weitläufige nabatäische Stätte zu bewundern. Unter anderem hatten wir auch die Möglichkeit, weitere wichtige antike Städte zu besichtigen, wie Jerash und Umm al-Jimal. Auch Mount Nebo wurde unsicher gemacht, nach dieser Anstrengung trieben wir entspannt im Toten Meer. An unseren freien Nachmittagen erkundeten wir unter anderem die archäologischen Sehenswürdigkeiten und Museen von Madaba oder erholten uns gemeinsam beim Sonnenuntergang auf der Terrasse, wo viele schöne Erinnerung entstanden sind, an die wir uns sehr lang zurückerinnern werden.

Die Lehrgrabung bot uns allen nicht nur die Möglichkeit, viele praktische Fähigkeiten für unser zukünftiges Berufsleben zu erlernen, sondern war auch eine unvergessliche Erfahrung, ein fremdes Land mit all seiner u.a. archäologischen sowie auch kulinarischen und kulturellen Vielfalt zu erkunden. Welcome to Jordan and keep smiling!

Amal Ahmed, Carlotta Wilhelmi, Karoline Koletnik, Katharina Göschelbauer, Michael Strebl, Szabolcs Gál